Presse
05.06.2019 Inklusion und Teilhabe

Zum Geburtstag wünscht sich Ulla Schmidt mehr Investitionen in eine inklusive Gesellschaft

Ulla Schmidt ist die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe. Am 13. Juni wird sie 70 Jahre alt.

Ein Porträtbild von Ulla Schmidt
© Ulla Schmidt
Ulla Schmidt, Bundesministerin a.D., ist seit 2012 Bundesvorsitzende der Lebenshilfe.

Ulla Schmidt, Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende der Lebenshilfe, wird am 13. Juni 70 Jahre alt. Zu ihrem Geburtstag wünscht sie sich vor allem mehr Investitionen in eine inklusive Gesellschaft. Die frühere Bundesgesundheitsministerin und studierte Sonderpädagogin nennt an erster Stelle den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung: „Unsere Schulen finden den Inklusionsgedanken grundsätzlich richtig, werden aber mit dem Veränderungsprozess völlig allein gelassen. Die Kultusminister der Länder müssen endlich Geld für ausreichendes Personal, für die Aus- und Weiterbildung der Lehrer und für barrierefreie Klassenräume zur Verfügung stellen“, fordert Ulla Schmidt.
(Das Porträtfoto finden Sie als honorarfreien und druckfähigen Download am Ende der Medienmitteilung.)

Seit dem 22. September 2012 steht die in Aachen geborene Politikerin an der Spitze der Lebenshilfe mit bundesweit rund 500 örtlichen Vereinigungen und mehr als 123.000 Mitgliedern. Sie setzt sich mit aller Kraft für die volle Teilhabe von Menschen mit Behinderung ein, wie sie in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert ist.

So hat Ulla Schmidt maßgeblich am Bundesteilhabegesetz mitgewirkt, das 2017 in Kraft getreten ist. Hier war für sie entscheidend, dass Menschen mit Behinderung spürbar mehr Teilhabe erleben. Die Verdoppelung des Arbeitsförderungsgeldes in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) und die Einführung von Mitbestimmung sowie Frauenbeauftragten in WfbM sind solche Errungenschaften des Bundesteilhabegesetzes.

Ein besonders wichtiges Anliegen ist Ulla Schmidt die Barrierefreiheit: „Sie ist die notwendige Grundlage für eine inklusive Gesellschaft. Menschen mit geistiger Beeinträchtigung zum Beispiel brauchen Informationen in Leichter Sprache. Auch für älter werdende Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund ermöglicht Barrierefreiheit den Zugang zur Gesellschaft. Wir müssen deshalb unbedingt mehr in Barrierefreiheit investieren.“

Jahrelang hat sie mit der Lebenshilfe für ein inklusives Wahlrecht und die Aufhebung der Wahlrechtsausschlüsse von Menschen mit Betreuung in allen Angelegenheiten gekämpft. In den letzten Monaten nun sind das Bundesverfassungsgericht und der Bundestag der Lebenshilfe-Forderung gefolgt. „Dass diese Menschen auch schon bei der Europawahl im Mai mitwählen durften, macht mich stolz und glücklich“, sagt Ulla Schmidt.

Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr wird der große Lebenshilfe-Kongress sein. Mehr als 500 Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter aus ganz Deutschland werden vom 29. bis 31. August in der Universität Leipzig zusammenkommen, um sich auszutauschen und gegenseitig zu stärken. Die Zusammenarbeit im Bundesvorstand mit Selbstvertretern wie Ramona Günther und Sebastian Urbanski empfindet die Lebenshilfe-Vorsitzende als große Bereicherung: „Niemand kann die Anliegen von Menschen mit Behinderung so überzeugend vorbringen, wie die  Menschen mit Behinderung selbst.“ Und die Selbstvertreterin und Vorstandskollegin Ramona Günther aus Freudenstadt würdigt Ulla Schmidt mit den Worten: „Besonders gut finde ich, dass du Menschen mit Behinderung immer einbeziehst. Du fragst uns nach unserer Meinung und hörst gut zu, wenn wir etwas sagen. Du begegnest uns auf Augenhöhe und bist respektvoll.“

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