Reform Betreuungsrecht
© Lebenshilfe/David Maurer
Betreuungs-Recht

Betreuungs-Recht in Leichter Sprache

Viele erwachsene Menschen mit Beeinträchtigung
haben eine rechtliche Betreuung.
Ein rechtlicher Betreuer
unterstützt bei wichtigen Entscheidungen. 
In diesem Text steht:
Was das genau bedeutet.

Was ist eine rechtliche Betreuung?

Ein rechtlicher Betreuer unterstützt Menschen mit Beeinträchtigung.
© Reinhild Kassing

Einige erwachsene Menschen brauchen Unterstützung bei rechtlichen Dingen.
Dazu gehört zum Beispiel:

  • Einen Vertrag schließen,
  • mit Geld umgehen,
  • beim Arzt entscheiden,
    ob sie behandelt werden sollen.

Sie können diese Dinge nicht selbst erledigen.
Oder sie können nicht allein entscheiden.
Diese Menschen haben oft eine Beeinträchtigung
oder eine Krankheit.
Dann kann das Betreuungs-Gericht einen rechtlichen Betreuer bestellen.
Die wichtigsten Regeln für die rechtliche Betreuung stehen im Bürgerlichen Gesetz-Buch.
Die Abkürzung ist BGB.
Das spricht man so: BeGeBe.

Welche Folgen hat eine rechtliche Betreuung?

Eine Ärztin berät eine Frau.
© Reinhild Kassing

Was bedeutet eine rechtliche Betreuung genau?
Kann ein Betreuter einen Vertrag abschließen?
Sich vom Arzt behandeln lassen?
Oder Anträge beim Gericht stellen?
Hier bekommen Sie die Antworten. 

So können Sie die Antworten lesen:
Klicken Sie auf die Frage.
Oder auf das Kreuz ganz rechts.
Dann klappt ein Text auf.
In dem Text steht die Antwort.

Wie werden Betreuungen geregelt?

3 Richter
© Reinhild Kassing

Beim Thema Betreuung werden
immer wieder Fach-Wörter benutzt.
Zum Beispiel:

  • Betreuungs-Gericht,
  • Betreuungs-Behörde und
  • Betreuungs-Verein.

Sie regeln die Betreuungen.
In den nächsten Texten
werden die Fach-Wörter erklärt.

Wer kann rechtlicher Betreuer werden?

Verschiedene Menschen können eine rechtliche Betreuung übernehmen.
Es gibt ehrenamtliche Betreuer und Berufs-Betreuer.
Mehr über die Unterschiede lesen Sie hier.

Ehrenamtliche Betreuer

Eltern können zum Beispiel Betreuer von ihrem erwachsenen Sohn werden.
© Reinhild Kassing

Zum Beispiel: Ehrenamtliche Betreuer.
Ehrenamtlich heißt:
Sie bekommen für ihre Arbeit keinen Lohn.
Oft sind Angehörige ehrenamtliche Betreuer.
Zum Beispiel:
Der Vater oder die Mutter.
Die Schwester oder der Bruder.
Man sagt auch:
Ehrenamtliche Angehörigen-Betreuer.

Manche ehrenamtlichen Betreuer sind nicht
mit der rechtlich betreuten Person verwandt oder befreundet.
Man sagt auch: Ehrenamtliche Fremd-Betreuer.

Eine Schulung für Betreuer.
© Reinhild Kassing

Unterstützung für ehrenamtliche Betreuer
Betreuungs-Vereine machen eine wichtige Arbeit.
Sie unterstützen zum Beispiel
ehrenamtliche Betreuer.
Ehrenamtliche Betreuer sollen
ihre Arbeit gut machen.
Deshalb sollen sie mehr Hilfe von einem Betreuungs-Verein bekommen.
Der Betreuungs-Verein kann sie beraten
und unterstützen.
Darum sollen ehrenamtliche Betreuer einen Vertrag mit einem Betreuungs-Verein machen.
In dem Vertrag steht:

  • So ist die Hilfe geregelt.
  • Der ehrenamtliche Betreuer soll auch an Schulungen teilnehmen.
    Darum kann es in den Schulungen gehen:
    Betreuungs-Recht, Sozial-Recht oder um die Unterstützung vom Betreuten.

Angehörigen-Betreuer müssen so einen Vertrag nicht machen.
Aber sie können so einen Vertrag machen.

Berufs-Betreuer

Eine Betreuerin bei der Arbeit.
© Reinhild Kassing

Es gibt auch Berufs-Betreuer.
Das sind oft Sozial-Arbeiter oder Juristen.
Menschen rechtlich zu betreuen ist ihre Arbeit.
Sie bekommen dafür Lohn.
Manche Berufs-Betreuer sind selbständig.
Andere arbeiten in einem Betreuungs-Verein.
Damit Berufs-Betreuer
als Betreuer arbeiten können,
müssen sie bei der Bereuungs-Behörde angemeldet sein.
Dazu sagt man auch: Registrierung.
Bei der Anmeldung müssen sie zeigen:
Sie kennen sich mit Betreuungen gut aus.
Und sind für die Arbeit als Betreuer geeignet.

Wie wird ein rechtlicher Betreuer ausgewählt?

Betreute dürfen selbst bestimmen.
© Reinhild Kassing

Betreute können bei der Auswahl
vom Betreuer mit-bestimmen.
Sie können sagen: Wer ihr Betreuer sein soll.
Das Betreuungs-Gericht muss diesen Wunsch beachten.
Betreute können dem Gericht auch sagen:
Wer nicht rechtlicher Betreuer sein soll.
Das Gericht muss sich auch daran halten.

Außerdem soll der Betreute
den Betreuer kennenlernen.
Und zwar bevor das Betreuungs-Gericht
den Betreuer bestellt.
Erst danach soll das Gericht entscheiden.

Manchmal muss sich das Gericht aber auch nicht an den Wunsch halten.
Zum Beispiel:
Wenn die gewünschte Person die Betreuung nicht übernehmen kann oder will.
Das können zum Beispiel die Gründe sein:

  • Die gewünschte Person kennt sich nicht im Betreuungs-Recht aus.
  • Sie hat keine Zeit für die Betreuung.
  • Oder sie arbeitet in der Einrichtung, in der der Betreute lebt.
  • Oder sie ist ein Berufs-Betreuer ist.
    Denn ein Berufs-Betreuer darf nur rechtlich betreuen,
  • wenn es keinen ehrenamtlichen Betreuer gibt.

Was sind die wichtigsten Aufgaben vom Betreuer?

Eine Betreute sagt, bei was sie Unterstützung braucht.
© Reinhild Kassing

Das Betreuungs-Gericht bestimmt:
Bei welchen Dingen der Betreuer
dem Betreuen hilft.
Deswegen müssen Betreute dem Gericht sagen,
wo sie Hilfe brauchen.
Zum Beispiel:

  • beim Umgang mit Geld,
  • beim Thema Gesundheit,
  • beim Schreiben von Briefen, 
  • bei der Wohnungs-Suche
  • oder beim Kontakt mit Behörden.

In den folgenden Texten lesen Sie:
Was die wichtigsten Aufgaben von einem Betreuer sind.

Wie arbeitet der rechtliche Betreuer mit dem Betreuungs-Gericht zusammen?

Betreuer müssen Berichte an das Gericht schreiben.
© Reinhild Kassing

Das Betreuungs-Gericht kontrolliert den rechtlichen Betreuer.
Das bedeutet:
Das Betreuungs-Gericht passt auf,
ob der Betreuer seine Arbeit gut macht.
Dafür schreibt der Betreuer Berichte.
Ein Bericht ist ein Text.
Den Text schreibt der Betreuer für das Betreuungs-Gericht.

In den folgenden Texten lesen Sie:

  • Welche Berichte es gibt.
  • Warum der Betreuer aufschreiben muss,
    wie viel Geld der Betreute hat.
  • Was das Gericht genehmigen muss.

Wie lange kann eine rechtliche Betreuung dauern?

Eine Betreuung kann viele Jahre lang dauern.
© Reinhild Kassing

Eine Betreuung kann viele Jahre dauern.
Das Betreuungs-Gericht kann einen rechtlichen Betreuer für 7 Jahre einsetzen.
Danach gibt es eine Prüfung.
Das Betreuungs-Gericht entscheidet:
Ist die Betreuung noch nötig?

Manchmal will ein Betreuter
keinen rechtlichen Betreuer.
Und bekommt trotzdem einen.
Dann prüft das Betreuungs-Gericht nach 2 Jahren:
Ist die Betreuung noch nötig?
Wenn die Betreuung noch nötig ist,
kann das Gericht die Betreuung verlängern.
Das Betreuungs-Gericht prüft dann erst nach 7 Jahren wieder: 
Ist die Betreuung noch nötig?

Wie kann der Betreuer gewechselt werden?

Gespräch zwischen Betreuter und ihrem Betreuer.
© Reinhild Kassing

Manchmal macht der Betreuer
seine Arbeit schlecht.
Hier lesen Sie:
Was Betreute dann machen können.

Gespräch mit dem Betreuer
Der Betreute soll zuerst
mit dem Betreuer sprechen.
Der Betreute kann sagen:

  • Was ihm nicht gefällt.
  • Was anders sein soll.

Für das Gespräch kann der Betreute sich auch Hilfe von anderen Personen holen.
Zum Beispiel:
von Freunden, Familien-Mitgliedern oder Kollegen.

Betreuungs-Gericht
© Reinhild Kassing

Betreuungs-Gericht
Es kann aber auch sein,
dass sich nach dem Gespräch nichts ändert.
Im Bürgerlichen-Gesetz-Buch steht,
wann ein Betreuer entlassen werden muss.
Wichtig ist:
Das Betreuungs-Gericht hat den Betreuer bestellt.
Deshalb darf auch nur das Betreuungs-Gericht den Betreuer entlassen.

In den folgenden Texten lesen Sie:
Warum und wie ein Betreuer entlassen werden kann.

Hier bekommen Sie mehr Informationen

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