Presse
26.03.2019 Inklusion und Teilhabe

10 Jahre UN-BRK: Lebenshilfe fordert bessere Ausstattung für inklusive Schulen

Inklusive Schule funktioniert – und alle profitieren davon. Dieser Ansicht sind 78 Prozent der Eltern, deren Kinder eine Inklusionsschule besuchen. Das ergab eine repräsentative Umfrage, die das infas Institut im Auftrag der Aktion Mensch und DIE ZEIT durchgeführt hat. Aber ist die Realität wirklich so?

Das Bild zeigt mehrere Schüler*innen im Unterricht in einer Tischreihe. Mitten auf dem Tisch steht ein Computer-Bildschirm, an dem eine Schülerin mit Behinderung vom Lehrer unterstützt wird.
© Lebenshilfe/ David Maurer
Inklusiver Unterricht. Die Ausstattung muss verbessert werden: Mehr Lehrer, Hilfsmittel, kleinere Klassen.

Aktuelle Studie belegt: die meisten Bundesbürger wollen gemeinsamen Unterricht für Kinder mit und ohne Behinderung

Inklusive Schule funktioniert – und alle profitieren davon. Dieser Ansicht sind 78 Prozent der Eltern, deren Kinder eine Inklusionsschule besuchen. Das ergab eine repräsentative Umfrage, die das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaften im Auftrag der Aktion Mensch und der Wochenzeitung DIE ZEIT durchgeführt hat.
(Das Foto finden Sie als honorarfreien und druckfähigen Download am Ende der Medienmitteilung.)

Die Gesamtbevölkerung zeigt sich dabei noch etwas skeptischer, nur 66 Prozent befürworten gemeinsamen Unterricht. Jedoch sind 94 Prozent der Deutschen der Auffassung, dass Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam Freizeit verbringen und zusammen aufwachsen sollen. Dass Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt in der Gesellschaft zusammenleben, befürworten 85 Prozent der Bundesbürger. 

„Diese Zahlen sind einerseits ermutigend, zeigen aber auch, wie dringend es nötig ist, dass Schulen endlich besser ausgestattet und die Lehreraus- und -weiterbildung auf Inklusion ausgerichtet werden“, so die Lebenshilfe-Bundesvorsitzende Ulla Schmidt, „nur so werden wir skeptische Eltern überzeugen und alle Schüler davon profitieren können.“

Zehn Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) müsse endlich stärker in inklusive Schulen investiert werden. Dazu gehörten auch kleinere Klassengrößen. Schon eine von der Lebenshilfe mit dem Forschungsinstitut Allensbach im Jahr 2014 erhobene Studie zeigte, dass deutsche Schulen auf Inklusion nicht vorbereitet waren. Fünf Jahre später gilt diese Aussage immer noch. 

„Wenn uns inklusive Schule gelingt, nutzt es der ganzen Gesellschaft", so Schmidt weiter. 
Die positiven Auswirkungen einer inklusiv gelebten Kindheit auf Persönlichkeitsentwicklung und Sozialkompetenzen sieht auch die Mehrheit der Befragten; mit gelebten Werten wie Toleranz, einem besseren Miteinander, höherer Engagement-Bereitschaft. 

Der kritischste Punkt ist für viele der Befragten die Leistungsförderung in der inklusiven Schule. Die Sorge, dass leistungsstarke Kinder im fachlichen Lernen gebremst werden, umtreibt 52 Prozent. 

„Das zeigt uns, dass wir hier endlich mehr Tempo vorlegen und die Schulen besser ausstatten müssen“, so die Lebenshilfe-Bundesvorsitzende.
 

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