Inklusive Elternkurse
Die Beratungsstelle Rund-um Lebenshilfe und die Interkulturelle Beratungsstelle der Lebenshilfe gGmbH bieten in Kooperation „Inklusive Elternkurse“ zur Stärkung von Familien an.

Projekt
Die Beratungsstelle Rund-um Lebenshilfe und die Interkulturelle Beratungsstelle der Lebenshilfe gGmbH bieten in Kooperation „Inklusive Elternkurse“ zur Stärkung von Familien an. Die beiden Beratungsstellen nutzen dazu ihre jeweiligen Zugänge, um unterschiedliche Familien anzusprechen und in Kontakt miteinander zu bringen.
Organisation
Die Lebenshilfe Berlin setzt sich seit 1960 für Menschen mit einer geistigen Behinderung, für ihre Eltern und Angehörigen, für Fachleute, Freunde und Förderer ein. Zur Lebenshilfe Berlin gehören der Lebenshilfe e.V. für Menschen mit geistiger Behinderung – Landesverband Berlin, die Lebenshilfe gGmbH sowie mehrere Tochtergesellschaften und Beteiligungen. In enger Zusammenarbeit mit dem Verein Lebenshilfe ist die Lebenshilfe gGmbH verantwortlich für Angebotsvielfalt, Qualitätsentwicklung und Wirtschaftlichkeit der Dienstleistungen, die auf die Inklusion und die Verbesserung der Teilhabechancen und -möglichkeiten von Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft abzielen.
Die Angebote der Lebenshilfe Berlin zeichnen sich nicht zuletzt durch eine besonders hohe Differenzierung aus. Das ermöglicht zwar eine spezialisierte Ansprache von Zielgruppen, kann aber wegen der Komplexität der Angebotsstruktur Menschen mit kulturellen oder sprachlichen Barrieren abschrecken. Um Menschen mit Migrationshintergrund besser zu erreichen, wurde deshalb 2012 die Interkulturelle Beratungsstelle Neukölln gegründet. Im Bezirk Neukölln haben mehr als 40 Prozent der Einwohner einen Migrationshintergrund.
Der Bedarf für das Projekt leitet sich aus seiner inklusiven Zielsetzung ab. Das Angebot „Inklusive Elternkurse“ sowie die flankierende Beratung richten sich gezielt an Familien aus unterschiedlichen Sozialräumen, mit verschiedenen Teilhabe- und Zugangschancen und unterschiedlichen kulturellen, ethnischen und sozialen Zugehörigkeiten. Die bislang in Berlin bestehenden Angebote an Elternkursen und -trainings verbinden das jeweilige Angebot nicht mit diesem inklusiven Anspruch, unterschiedliche Familien zu erreichen und zu vernetzen.
Ziele des Projektes sind die Stärkung der Erziehungs- und Handlungskompetenz von Familien oder (allein erziehenden) Elternteilen sowie die Vernetzung lebenshilfeinterner und -externer Unterstützungsstrukturen für Familien im Sozialraum. Weiterhin soll die Förderung des Austauschs unterschiedlicher Familien untereinander über gemeinsame Fragestellungen und die Stärkung ihrer gegenseitigen Selbsthilfe sowie die Inklusion im Sozialraum gestärkt werden.
Zielgruppen des Projektes sind Familien mit und ohne Migrationshintergrund sowie Familien mit Kindern mit und ohne Behinderung aus Berlin. In Neukölln leben traditionell vor allem Menschen mit arabischen und türkischen Wurzeln. Entsprechend definierte sich auch die Zielgruppe der Beratungsstelle: Beide Mitarbeiter sprechen arabisch und türkisch.
Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle „rund-um Lebenshilfe“, die in Berlin Menschen mit Behinderung und deren Angehörige umfassend berät. Zusammen werden unter anderem Seminare zur interkulturellen Öffnung veranstaltet. Außerdem arbeitet die Interkulturelle Beratungsstelle mit dem Berliner Flüchtlingsrat zusammen, was sich nicht zuletzt bei der aktuellen wachsenden Zahl der Beratungsanfragen von Asylbewerbern als nützlich erwiesen hat.
Eine unserer wesentlichsten Aufgabe sehen wir darin, das Vertrauen Menschen in sich selbst zu wecken, zu stärken und, im Idealfall, von außen kommende Hilfs- und Unterstützungsangebote anzunehmen. Den ersten Kontakt lassen die Menschen unserer Zielgruppe eher zu, wenn sie sich in ihrer eigenen Sprache verständigen können, was zunächst als sogenannter Türöffner zu sehen ist. Wir arbeiten in sehr kleinen Schritten, das heißt, schon die Bereitschaft der Familien, ein weiteres Mal mit uns zu kommunizieren, sehen wir als Erfolg an.
Das Gelingen für eine interkulturelle Öffnung setzt aus unserer Sicht die unbedingte Bereitschaft der Einrichtungen und Dienste voraus, den konkreten Unterstützungsbedarf, der durchaus aus traditionellen, kulturellen, religiösen o.a. Gründen sehr unterschiedlich sein kann, zu erfahren, d.h., im Sinne einer lernenden Organisation zu arbeiten.
Dazu benötigen wir Menschen, die professionell die behindertenspezifischen Fachkenntnisse mit den Kenntnissen der interkulturellen Arbeit verknüpfen, um auch die Potenziale und Ressourcen zu erschließen. Diese Erschließung der Potenziale ist eine der Herausforderungen, die es zu überwinden gilt.
Finanzielle Mittel durch die Lebenshilfe gGmbH Berlin
Um eine optimale Begleitung der Familien bewerkstelligen zu können, müssen oftmals mehrere Institutionen in eng zusammen arbeiten, das erfordert eine intensive Netzwerkarbeit. Es ist an uns, diese zu schaffen.